Donnerstag, 1. März 2018

ENEA Rapperswil

Ausflug zum Baum-Museum
   Bei Rapperswil am Zürichsee gelegen - uns bisher unbekannt und winterlich versteckt - liegt ein Baum-Museum. Heute scheint die Sonne in freundlicher Kühle bei minus neun Grad - gerade recht für einen Ausflug in unserem wohlig warmen Ioniq.
Der Gründer, Enzo Enea, gibt hier vielfältigen Einblick in sein Schaffensspektrum als Industrie-Designer und Landschafts-Architekt.


  Betritt man die Designerausstellung, wird man von Farben und Linien begrüßt. Man weiß nicht so recht, ob hier Farben aus freier Fülle in gerade Formen fließen, oder umgekehrt. Uns zieht es zuerst einmal nach draußen...
 

Die durch das viele Holz heimelige Terrasse steht im Kontrast zu dem eisigen See, spiegelblank und begehbar.


Die winterliche Landschaft in ihrer Gestaltung mit den Pflanzen und sich integrierenden Gegenständen empfängt uns mit Freundlichkeit.


Chinesisches Schilf - es steht wie die Soldaten des Kaisers, die beim Marsch über die Alpen von einer Fee verzaubert wurden. Und weil Soldaten ja immer nur Befehlen folgen würden, meinte die Fee, müssen die Köpfe aus Stroh Genüge tun ...


... und so blieben sie stehen - denn der Kaiser war nicht mitgekommen und die Befehle blieben aus ... Enea und sein Team hat sich ihrer hilfreich angenommen ...


Zwischen den Soldaten und der menschlichen Wohnstatt erstreckt sich Eis, spiegelnd und blank - Glatteis. Darin eine Form, möglicherweise der Versuch einer Acht, einer Darstellung der Unendlichkeit, sich windend im Prozess gefroren, halbfertig, zwischen Soldaten und Menschen erstarrt.


Die schönen Formen aus Väterchen Frosts Design bleiben reglos im Eise erstarrt.


Nur die Bäume in ihrem lebendigen Grün überwachsen die Starre und wiegen sich im Winde.


Einsam zurückgeblieben, vom Winter überrascht - das Warten auf warme Tage...


Menschliches wirft seine Schatten voraus...



... und wandelt lebendig, schreitet die Runde ab... Hinter diesem Tor befindet sich das Baummuseum. Wir sparen uns das für wärmere Tage auf.


Weiter hinten stapelt sich Keramik, bietet sich Gartenbesitzern an.


Amphoren und antike Sujets schlagen Brücken aus der Moderne in alte Wurzeln.



Ein Portrait, dargestellt aus einer Perspektive, die der Betrachter vergeblich versucht, einzunehmen. Es scheinen zwei verschiedene Räume zu entstehen, materiell ineinander verwoben und doch unvereinbar...


Drinnen offenbart der Designer und Architekt seine Wohnlandschaften...


... in großzügigen Räumen, die sich durch die umgebende Transparenz bis weit in die Landschaft erstrecken.


Nachdem wir in Winterthur «an unserer» Sonnenstation zuletzt geladen hatten, über Zürich, Rapperswil und wieder nach Zürich gefahren sind, kamen wir mit einer Restreichweite von 38 km zu Hause an. Bei Minustemperaturen von -9° bis -4° ist der Verbrauchswert mit laufender Heizung von 16,6 kWh ganz passabel.


Gestern hatte unser Wunschauto Premiere, der Vorhang ging auf und der neue KONA Electric wurde vorgestellt. Davon später mehr. Im Sommer soll er dann geliefert werden - mit einer Reichweite von über 300 km im realen Betrieb... (470 km nach WLTP) Temperatur und Topografie spielen da ja immer eine Rolle, abgesehen vom Fahrstil...

Soviel für heute.
Alles Liebe und bis neulich...

Freitag, 9. Februar 2018

Die Rigi im Februar

Spontaner Ausflug

Der Morgen war noch jung und präsentierte sich in nichtssagendem Grau.
Wenig inspirierend, sollte man meinen, aber doch soviel, daß wir ein Sonnensymbol auf der Karte suchten, einen Hinweis darauf, wo sie denn vielleicht doch noch scheinen möge.
Die Rigi ist manchmal so ein As im Ärmel, wenn die Ausflugsideen zäh fließen. Und siehe da, ab 14 Uhr markierte die Wetteranzeige eine freie Sonne auf diesem Berg. Der IONIQ gab noch ca. 100 Restkilometer Reichweite an, also konnte es los gehen. Auf der A4 bei Affoltern am Albis gibt es eine Raststätte mit einem Schnellader, schön eingezeichnet als «Raststätte Affoltern». Bis Vitznau, der Rigibahn Station, gab es keinen weiteren Schnellader, also wollten wir hier voll laden, um ohne Stop und mit Reserve auch wieder nach Hause fahren zu können. Da der angeschriebene Name der Raststätte aber «Knonauer Amt» ist, hab ich mich irritieren lassen und den Abzweig knapp verpasst. Also kehrt gemacht - natürlich nicht direkt auf der Autobahn - bei der nächsten Abfahrt und zurück.
Dafür war das Laden dann auch gratis und der Espresso exzellent.
Nun ja, mit ein bisserl Schlenkern erreichten wir trotzdem entspannt, und um eine Erfahrung reicher, die Talstation der Rigibahn in Vitznau. Durch die durch unvorhergesehen Kreise entstandene Verzögerung hatten wir eine Bahn verpasst und mussten eine dreiviertel Stunde bis zur nächsten warten.
Da die Bahnstation auch zugleich Schiffstation ist, haben wir uns am See erst einmal akklimatisiert, liessen den leichten Nebel auf uns wirken in der Hoffnung, daß wir uns bis nach Rigi Kaltbad über ihn erheben könnten. 




Der Bürgenstock im Hintergrund, egal ob dunstig oder nicht, die Kulisse musste für ein Selfie herhalten ... 


Rigi Kaltbad. Was wir hofften trafen wir an. Die Wolken lagen unter uns und die Sonne strahlte.


Der Weg von Kaltbad nach First ist wunderbar geradeaus, eine Bergwanderung, auf der die Gipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau uns begleiten, und wir doch ganz eben voranschreiten können.


Die Kulisse ist in ständigem Wandel begriffen, das Wolkenmeer zeigt sich glatt, felsige Inseln erheben sich ...


Unser Ziel sollte die Bärenstube sein, benannt nach dem letzten hier erlegten Bären, dessen Haut dort noch an einer Wand in der Gaststube prangt. Doch daraus wurde nichts. Ein Schild mit der Aufschrift «Geschlossen» wies uns ab. Also gingen wir ein paar Schritte weiter zum Chalet Schild, einer gemütlichen Alpstube. Chäs Chueche war aus, also bestellten wir die Älplermakkaroni.



Erst nachdem wir gewählt hatten, bemerkte ich die Warnung aus der Küche. Da es aber nicht wirklich jemanden gab, um «kissing» und «cooking» zu vergleichen, widmeten wir uns unseren Älplermakkaroni ...


Dies mag einmal ein Zimmer mit Aussicht gewesen sein. Die Aussicht ist geblieben, aber das Zimmer hat sich aufgelöst. Es wurde auch nicht überliefert, auf welcher Seite das Zimmer gewesen sein mochte, und ob man aus dieser jetzigen Perspektive aus dem Zimmer hinaus schaute, oder ob man in das Zimmer hinein sah. So hat hier wieder einmal die Relativität gesiegt und es bleibt eine Frage des Standpunktes, den ein Fenster allein nicht lösen kann ...


Dem Schnee ist es einerlei, auf welcher Seite er liegt, oder auf beiden Seiten zugleich. Der Nebel wabert ohne Ansehen des Ortes, und die Bäume sind über alles erhaben, zurückgezogen in ihre winterliche Kahlheit. Äste und Zweige, in denen niemand mehr ein Grünen vermutet. Und doch warten sie nur geduldig, bis die Sonne Schnee und Frost erwärmt haben und dem Schmelzen ein Spriessen folgt. Noch ist es nicht soweit. Wolken und Nebel haben sich wieder verdichtet.


Die Sonne hat sich zu einem undeutlichen Gleissen entfernt und die restlichen Farben mit sich genommen.


Auf dem Weg zurück nach Kaltbad verzieht sich der Nebel, und das Meer lässt das Panorama der Berge wieder in der Sonne erstrahlen.


Wo jetzt dieser Klotz aus Glas und Beton steht, residierte einst das Grand Hotel Rigi Kaltbad, welches am 9. Februar 1961 niederbrannte. Heute ist der 9. Februar 2018. Mein erster Besuch der Schweiz war im Winter 1964, und ich kann mich noch gut an das wieder aufgebaute historische Bauwerk erinnern.
Inzwischen ist die Zeit von Spa und Wellness angebrochen, und die Badefreuden in warmem Wasser mit Schnee und Bergpanorama gehören dazu.


Langsam wird es Zeit, die rote Rigibahn steht bereit und wir lassen uns zurück in die abendliche Welt im Tal unter den Wolken zurück tragen.

Für heute alles Gute und bis neulich...

Dienstag, 30. Januar 2018

Bremst Du noch - oder rekuperierst Du schon...

Der Berg ruft, dachten wir. Es schien immerhin so, denn das Wetter versprach, was es dann doch am Ende nicht zu halten gewillt war.
Dem anfänglichen Versprechen folgend, machten wir uns auf den Weg über Winterthur, wo wir unserer Batterie noch etwas Sonnenstrom gönnten, auf die Autobahn Richtung St. Gallen, über Wil, Gossau, dann Landstrasse nach Herisau und Urnäsch bis nach Schwägalp hinauf. Hier trat das Grau des Himmels zurück, und die ganze sonnengetränkte Pracht des Säntis lag vor uns.


Dort blieb sie auch liegen, denn hinauf konnten wir nicht: Die Seilbahn war ausser Betrieb. Also schauten wir uns um, genossen das Panorama und den Schnee, fleissig die ersten sich wieder verdichtenden Wolkenfelder ignorierend.



Das in seinem Grau vor sich hinklotzende Hotel Säntis wirkte auf uns wenig einladend, so erkundeten wir erst einmal die umliegende Schneelandschaft.


Die Stimmung wurde immer eindrucksvoller, Wolken mischten sich mit Nebeln.


Je mehr sich der Himmel mit zunehmendem Grau zusammenzog, umso mehr zog uns ein immer deutlicher spürbares Hungergefühl an einen gedeckten Tisch mit gemütlicher Atmosphäre.


Ein paar Meter weiter nach der Schwebebahn und dem Hotel gibt es eine Ladestation mit vier Anschlüssen à 22 kW (evpass.ch Schwägalp 785, 9107 Hundwil). Ein wenig nachladen genügte uns und wir nabelten uns ab...


... um zum Gasthaus Passhöhe, Schwägalp hinunterzufahren. Wir wollten etwas urchiges und fanden ein traditionelles Arvenstübli vor. Und passend dazu wurde uns eine Sennenrösti serviert, die alle Erinnerungen an Hungergefühle tilgte.
Das Teil schaute mich so appetitlich an, daß ich vergaß, es zu fotografieren.
Dann wurde es langsam Zeit, sich auf den Heimweg zu machen. Es gab 10% Gefälle und die Rekuperation lud uns einige Kilometer an Reichweite wieder zurück. Die Bremsen wurden erst später wieder an einer roten Ampel benötigt.


Das Fazit: Was bergauf an mehr Energie verbraucht wird, wird bergab schön wieder rekuperiert. So kamen wir trotz winterlicher Situation mit Schnee in den Höhen auf einen Verbrauch von 13 kWh bei Temperaturen zwischen 9° und 0°

Eine wunderschöne Fahrt. Entspannt und leise gleitend mit kräftigem Drehmoment geniessen wir jeden elektrischen Kilometer...

Damit für heute alles Gute und bis neulich...

Donnerstag, 4. Januar 2018

Sylvesterfahrt

Die erste größere Ausfahrt

Für den Jahreswechsel ist frische Luft angesagt. Und da passt eine Empfehlung im Schwarzwald wunderbar. Das Hotel mit dem schönen Namen «Grüner Wald» ist schon auf der Homepage einladend.
Also rufen wir an, schon allein der Frage wegen, ob es eine Lademöglichkeit für unseren IONIQ gibt, denn auf ChargeMap war nichts verzeichnet.
Wir bekamen die Bestätigung, daß sowohl ein schönes Zimmer für uns - es war das letzte verfügbare - wie auch eine Steckdose auf dem Parkplatz fürs Auto verfügbar seinen.
So ging es also am 30. Dezember voll geladen los gen Norden. Vor uns lagen 181 km Reiseroute. Bei Temperaturen um 0°, zwei Personen mit Gepäck und einigen Steigungen war eine Zwischenladung ratsam. Schliesslich wollten wir ja auch während der Fahrt nicht frieren, und auf der Autobahn zügig vorankommen.
Wir fuhren von Zürich auf die Autobahn über Winterthur und Schaffhausen zur A81 Richtung Stuttgart.
Nach 131 km erreichten wir die Raststätte Neckarburg Ost bei Dietingen. An Säule zwei stand bereits ein VW E-Golf am Laden. Ich parkte an Säule eins. Da kam der Golf-Fahrer bereits auf uns zu und machte uns darauf aufmerksam, daß der CCS Schnellader an der Eins defekt sei. Er selber hätte aber noch eine Weile. 

Raststätte Neckarburg Ost

So warteten wir bei einem Café, und Rosie spürte - rein zufällig - ein Buch für sich auf, was einen dringenden Blick in die zeitlichen Gefilde öffnen sollte. Wir hatten ja Zeit, und nachdem unser Golfkollege mit Laden fertig war, hing ich den IONIQ an den CCS-Lader, der unseren «Tank» in 28 Minuten wieder füllte.
Der Blick in die Ewigkeit konnte sich nicht auf die Ladedauer beziehen und musste also noch etwas warten.


Es ging weiter auf der A81 bis zur Ausfahrt Sulz. Dann kreuz und quer über die Dörfer, durch verschneite Lande und Wälder. Das Hotel hielt, was es versprochen hatte, der Carport hatte die in Aussicht gestellte Schukosteckdose, die mit dem «JuiceBooster» bestens funktionierte.
Das Zimmer war groß und gemütlich mit viel schönem Holz und wunderbarer Aussicht - erst weiß, dann über Nacht in eine grüne Wiese verwandelt.


Es war Mittagszeit und die kulinarischen Köstlichkeiten empfingen uns bereits in entspannendem Ambiente.
Den Hotelnamen «Grüner Wald» galt es dann auch durch eigenen Augenschein spazierenderweise zu bestätigen. Das Wetter ließ die Wanderlust allerdings nicht so recht in grössere Höhen steigen, sodaß wir bald zur häuslichen Gemütlichkeit zurück fanden.


Vor dem Hotel breitet sich eine weitläufige Wiese aus, auf der ein traditioneller Schäferkarren platziert ist. Innen mit Sitzen, Tisch und Bar ausgestattet, können Gäste im Sommer hier ihr Schäferstündchen abhalten. 


Jetzt war der Schäferkarren abgeschlossen und Karren und Schäfer warten auf wärmere Tage... denn Schäferstündchen im Schafspelz sind nicht ungefährlich. Man weiss nie, ob sich nicht ein Wolf im Pelz verbirgt...


Das Sylvester-Menü sollte die ohnehin schon vielfältigen Raffinessen der Kochkunst noch steigern. Inzwischen hatte man seine Nachbarn zu Tisch näher kennen gelernt und die Stimmung stieg dem Höhepunkt des Jahres - seinem Ende - entgegen.


Punkt Mitternacht gab es ein himmlisches Feuerwerk, welches vom Boden aus durch die obligatorischen Sektgläser betrachtet wurde.


Trotz allen Gläserhaltens war doch noch eine Hand frei für das Selfie vor dem Feuerregen...



So versprühte das alte Jahr seine letzten Funken und aus der Siebzehn wurde die Achtzehn - und was immer sich ändern mag, es ist immer das Heute....

Beim Hineingehen passierte man im Gang eine ganze Galerie berühmter Menschen, die dort in lebensnahen Zeichnungen schön eingerahmt in eben dieses Heute blickten.
Besonders fragend schien mich der Albert anzusehen...


Einstein

...während ich versuchte, seine möglichen Gedanken nachzuempfinden...


Dann wurde es Zeit für die Heimreise. Wieder ging es über die A81. Wir machten einen kurzen Ladehalt auf dem Rastplatz Hegau West. Die Ladesäulen waren beide frei. 28 min. CCS und weiter ging es nach Zürich.
Mit zwei Personen und Gepäck bei Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h lag unser Verbrauch auf dieser Reise bei 15,7 kwh auf 100 km bei Temperaturen zwischen -1° bis 8° in Zürich.



Die ersten 2'000 km sind überschritten und wir sehen neuen Taten entgegen...

Damit für heute alles Gute und bis neulich...