Montag, 22. September 2014

Appenzell

Langsamer Heimweg

18. bis 22. September AD 2014


Die Konturen für die Weiterfahrt haben Form angenommen.
Jedenfalls soweit, was die Richtung angeht. Es soll eindeutig nach Westen gehen, wobei Südtirol noch eine Option darstellt.
Also aufsitzen und durch die Nebenstrassen gen Salzburg, dann auf deutschem Gebiet zur Autobahn, die uns an den Abzweig zum Brenner führt.


Wir sind eher spät dran, der Tag ist fortgeschritten, lassen wir den Brenner für dieses Mal und fahren zum Arlberg. Das Appenzell [abbatis cella, Mitglied der alten Eidgenossenschaft] zieht uns an. Wir finden unseren Platz in Eischen / Kau, nachdem wir uns auf schmalen Strassen auf die über 1000 Meter emporgeschaut haben. Ein tolles Panorama.



Und es gibt ein gutes Restaurant. Wir sind weit gefahren und haben keine Lust mehr zum Kochen. So geniessen wir eine gemütliche Stube mit untergehender Sonne im Bergpanorama. Die Küche ist hervorragend ...


Der nächste Morgen empfängt uns bedeckt, doch die Sonne findet ihre Lücken in den Wolken.





Hundebesitzer sind früh unterwegs, ähnlich wie die Leute mit einer Kamera ....



Der Säntis erhebt sich im Hintergrund ...


Doch auch Fotografen wollen frühstücken - die letzten Brötchen ergattert, und jetzt gibt es erstmal Kaffee und entspanntes Sitzen, bis die Sonne kommt ...



Und sie kommt. Wir gönnen uns einen kleinen Spaziergang und entdecken die «Biosphäre» des Platzes. Manch einer hat eben Schwein ...



Der Weg führt uns nach Kaubad, eine schöne Runde über Wiesenpfade, vorbei an zufriedenen Kühen ...

Den Abschluss macht - wieder einmal - Graubünden mit einem Besuch beim Schloß ...


 ... ein wunderschönes Wochenende, so groß wie dieser Kürbis ...



... von dem wir ein Stück nach Hause tragen dürfen.

Damit für dieses Mal alles Gute und bis neulich ...

Montag, 15. September 2014

Hallstätter See

Ein Garten wie im Märchen

10. bis 15. September AD 2014

Wir fahren an Russbach vorbei über den Pass Gschütt. Das Dachsteinmassiv verhüllt sich im Nebel. Das kenne ich von einer früheren Bergwanderung auf den hohen Dachstein. Damals kamen wir bis zur Adamek Hütte. Dann verhinderten der Nebel und das Wetter den letzten Aufstieg.
Es geht durch Hallstatt's Baustellen nach Obertraun am Hallstätter See. Das Wetter ist grau, der Himmel Wolkenverhangen.




Wir erreichen unseren Campingplatz am See und erleben eine schöne Überraschung.



Gleich an der Einfahrt begrüßt uns der Buddha. Ihm hat offenbar das kalte Wetter im Winter arg zugesetzt. Er war andere Breiten gewohnt - aber er hält durch ...


Gleich neben der Einfahrt steht ein uriges Baumhaus und ein Wohnwagen, der an die fahrenden Spielleute im Mittelalter erinnert.



Wir werden sehr freundlich begrüsst und bestaunen die wunderschöne Parkanlage, die liebevoll mit allerlei Kunstgegenständen und besonderen Pflanzen ausgestattet wurde. Wir erfahren, daß die Betreiber Archäologen und Kunsthistoriker sind. Auf diesem Hintergrund wurde an dem naturgeschützten Ort ein märchenhaftes Ambiente kreiert. Im Park befinden sich weitere historische und in altem Stil neu gebaute Zirkuswagen, die für Gäste bereit stehen. Romantik pur ...






Es gibt z.Zt. wenig Gäste. Ein schöner Platz mit Seesicht tröstet uns über das von Schauern durchzogene Wetter hinweg.


Ein grosszügiger Grillplatz träumt von (vergangenen) lauen Sommerabenden ...


Ein historischer Wagen aus Saint Malo in der Bretagne wird hier zur Sauna am See. Leider war er noch nicht ganz fertig gestellt ...




Die Veranda vor der Bar mit ihren ausgesuchten Sammlerstücken erklären wir zu unserem Blogger Zentrum und nutzen die Internetanbindung aus, die uns seit längerem fehlte.



Leider treibt uns das Wetter weiter, so traumhaft es hier auch ist. Coloman's Burg winkt mit schützenden Mauern und gastfreundlicher Wärme. So machen wir uns mit einem tränenden Auge auf den Weg ...
Ein kleiner Abstecher an den Wolfgangsee führt uns ins berühmte «Weisse Rössl».
Nichts Böses ahnend stehen wir plötzlich vor diesem vielbesungenen Schwan, der sich ungeniert durch die Rössliterrasse hindurchglitzert ...
Bei Hintergrundmusik aus einschlägigen Operetten geniessen wir einen obligatorischen Apfelstrudel.


An unserem Weg über Salzburg liegt ein «historischer» Ort aus der Studentenzeit: Hintersee.
Das Haus an der Linde, in dem wir damals viel gefeiert hatten, steht noch, wenn auch renoviert. Ein nostalgisches Innehalten lässt innere Bilder passieren.



Auch in Wildshut regnet es, aber die dicken Mauern der Burg mildern das Wetter.
In der Nähe liegt Tittmoning mit einer mittelalterlichen Burg, in der gerade diese Zeit in historischem Ambiente gefeiert wird. Der Kräutermeister dieses Ordens erklärt uns seine Salben und Tinkturen.




Es wird gekocht, gelacht ...



... gespielt ...



... gegessen und getrunken ...



.... und überall gehört Musik dazu ...



Irgendwann treibt uns die Nässe wieder in schützende Mauer und zu einem wärmenden Getränk ...
Vage Gedanken, wie und wohin es weiter geht, tauchen am Horizont auf, sind noch voll der Unschärfe und harren der Konturen, die da kommen sollen ...

In diesem Sinne alles Gute und bis neulich ...

Donnerstag, 11. September 2014

Königssee - Was ist Realität

7. bis 9. September AD 2014

Die Welt ist schön …


Königssee ist ein Dorf und ein See. Früh am Mittag erreichen wir unseren Campingplatz Grafenlehen in herrlicher Bergkulisse im Berchtesgadener Land.


Am See stehen viele Boote zur Überfahrt bereit. Es gibt nur den Weg über das Wasser. An beiden Seiten fallen steile Felswände in den See, der bis 190 m tief ist. Die Boote fahren seit 1909, also seit über hundert Jahren, voll elektrisch. Fast lautlos bis auf die Töne, die das Wasser macht.



Wir fahren mit so einem Boot nach St. Bartholomä, einer Art Halbinsel am anderen Ende des Sees. Auf dem Weg dorthin passieren wir die Echo-Wand und halten an. Der Bootsführer nimmt sein Flügelhorn, steigt auf die Reling und bläst eine Weise aus dem hiesigen Liedgut. Kurze Phrasen mit jeweils genügender Zäsur, während das Echo deutlich zurück kommt. Alle sind still - lauschen andächtig. Das Echo bekommt ein Eigenleben, wird zum Partner. Was ist Realität.
In St. Bartholomä steigen wir aus. Eine Klosterkirche ... 





... und ein Biergarten. 


Sonst gibt es nur den See, Wald, einige Wiesen und die Berge, die sich hoch und majestätisch um uns herum erheben.
Wir sehen all diese wunderbare Natur. Fast unberührt erhalten. Keine Eingriffe von Menschen. Alles wird der Natur selbst überlassen. Auch Lawinenabgänge werden liegen gelassen, die Natur geht nach ihren eigenen Gesetzen damit um. 








Veränderung - ständige Veränderung. Loslassen gegebener Form, Form als letzter Ausdruck. 




Was ist Realität. Was sehen wir. Was sehen wir nicht. 






Was ist Realität. Was ist hinter der Veränderung. Was ist dort, wo die Verdichtung ins Sichtbare noch nicht statt gefunden hat. Wo die Farben ihren Ausdruck suchen.

Am Ende kommt ein Boot und bringt uns zurück ins Dorf. 


Der Königssee mit seiner Natur hat uns - trotz Tourismus - sehr beeindruckt. So viel heile Natur tut einfach gut.
Ein weiterer See ruft, der Hallstätter See. Wir machen uns auf nach Obertraun über den Pass Gschütt an den Fuß des Dachsteins.
In diesem Sinne alles Gute und bis neulich ...