Freitag, 13. Juni 2014

Morteratsch

10. Juni AD 2014

Es soll wieder los gehen. Alles ist gepackt. Da gibt es einen kleinen Zwischenfall. Wir bekommen Besuch: Marilyn ist nicht mehr die Jüngste, und so hat sie kein Brot mehr beim Film. Sie muß einen Job suchen.  Zürich hat es ihr angetan. Sie versucht es bei der VBZ, da braucht man noch Kontrolleure im allgemeinen Verkehr.
Leider hat sie ihr Tram nicht gefunden und sich in ein Wohnmobil verirrt ...


Sie hat sich nicht groß gewundert, Billette kontrollieren ist ihr sowieso fremd, blond, wie sie eben ist, kennt sie Verkehr nur ohne Fahrschein. Am liebsten hätte sie zum Auftakt mal 'nen Prosecco - doch bitte nicht jetzt! Zuerst wird gefahren. 
Die Reise geht also am Walensee vorbei - wunderschöne Kulisse.  Kleine Pause und Café.


Dann fahren wir weiter gegen den Julier-Pass - da kamen Marilyn die ersten Zweifel, ob das denn auch noch zum Gebiet der VBZ gehöre, also so groß könne doch Zürich nicht sein...?



Die Töffs kommen uns entgegen. Erinnerungen an alte Zeiten, als wir mit der mit der FJ-1200 unterwegs waren ...
Dann geht es am Marmorera See vorbei.




Was die Frage nach Zürichs Genzen angeht, und ob das jetzt der Züri-See war, bekam Marilyn keine Antwort, der Chauffeur war nicht ansprechbar, er hatte nur einen Gedanken: 
einen Aufkleber vom Julierpass ans Wohnmobil zu kleben ...


Oben am Julierpass gab es sonst noch allerhand Tand, nichts, das den Chauffeur interessiert hätte.
Der Weg führt an St. Moritz vorbei. 


Es soll ein berühmter Ort sein. Die Landschaft ist wunderschön. Leider haben Rendite-Installationen jedes Verweilen-Wollen inmitten des Ortes auf ein Minimum geschmälert. 
Das Segantini Museum ist natürlich sehenswert.
Der Weg geht weiter nach Morteratsch, unserem Campingplatz auf 1850 m.


Einfach unglaublich. Der Duft von Fichten und frisch geschnittenen Bäumen. Es ist schon fast paradiesisch.
Angekommen gibt es zuerst mal einen Begrüssungstrunk - Ja, jetzt muss es sein, denn Marilyn hat Geburtstag ...


Die Landschaft erinnert mich ans Auenland, und es würde mich nicht wundern, wenn zufällig mal ein Hobbit vorbei käme. In der Ferne thront der Piz Palü mit seiner weissen Schneepracht.





Wir machen einen Ausflug zum Morteratsch Gletscher. Vorbei an den kleinen Seen unseres Platzes geht es Richtung Piz Palü.



Über zwei Kilometer laufen wir im ehemaligen Gletscherbett, soweit ist er bereits seit 1878 zurück gegangen.


Einzelne Schilder weisen auf den Stand der Gletscherzunge zu bestimmten Jahren hin.



König Ludwig, der sich eingefunden hatte, um Marilyn zu gratulieren, erinnerte sich an eine Gletscherreise 1875. Schon damals prophezeite er das Schwinden des Eises und regte zur Vermessung des Gletschers an, was dann auch 1878 geschah. (Dies wurde wie vieles andere nicht in den Geschichtsbüchern dokumentiert).


Die Sonne taucht die Berge in ein letztes Licht.


Wir überlassen die berühmten Persönlichkeiten ihrem weiteren Zeitvertreib und widmen uns dem kulinarischen Teil des Tages.
Mal schauen, was das Weitere so bringt.
In diesem Sinne: Alles Gute und bis neulich ...

Donnerstag, 5. Juni 2014

Lindau - on the beach

28. Mai AD 2014

Von Fischbach (Friedrichshafen) entlang der Küste am schwäbischen Meer erreichen wir das Park Camping, Lindau am See.
Es ist ein großer Platz mit viel Infrastruktur. Entsprechend war auch der Andrang an der Schranke.
Wir erkunden erstmal das Gelände und finden einen Platz.


Die Plätze sind hier trotz stolzer Preise eher knapp bemessen.
Dafür lädt ein grosser Strand mit Strandbar (abends) ein.




Da das Baden noch nicht so in ist - der Wind ist noch kalt und das Wasser ebenso - beginnt hier das Leben erst so richtig am Abend. Kaum ist die Strandbar geöffnet, füllt sich der Platz.


Man kommt ins Gespräch und findet Freunde ...



Die Sonne versinkt hinter der Insel von Lindau mit interessanten Wolkenzeichnungen, manche auch wasserhaltig ...


Hier gibt es Wein, Bier und Sex on the Beach (in Gläsern) ...


... und malerische Sonnenuntergänge als Zugabe.



Und Musik gab's heute. Die Boone'n'Nhu Last Balladeers und Jutta König spielten und sangen bei der Strandbar. Tolle Stimmung an malerischem Strand.







Nachts entluden sich einige Wolken, aber es trocknete schnell wieder ab.


Wir schwingen uns auf unsere Velos und fahren ins nahegelegene Bregenz. Ein schöner Uferweg, allerdings oft neben der Straße voller Staus. Die Seebühne ist offen. Tolle Kulisse allein durch die Landschaft. Hier steht noch das Set für die Zauberflöte, die ab Juli wieder gespielt wird.
Davor wird gerade die Bühne für ein Samstagskonzert aufgebaut.


Auf dem Heimweg warten wir dann noch auf was zu Essen im kleinen Seglerhafen neben dem Camping ...



Gegen Abend geniessen wir wieder den See, messen die Wassertemperatur an der Badetreppe - noch immer ein bißchen zu kalt - Schwäne mögen das offenbar - ... 



... und treffen uns an der Strandbar mit Freunden ...



Wir haben einen weiteren idyllischen Ort mit vielen Schönheiten in unserer Umgebung gefunden. Es lohnt sich, genau hinzusehen und zu verweilen. Nach diesen Orten am Bodensee werden wir weitere Plätze in unseren umliegenden Regionen erkunden.
Also dann - bis neulich ...

Mittwoch, 4. Juni 2014

Rund um den Bodensee

24. Mai AD 2014

Wir erreichen den Campingplatz «Schiffle» bei Friedrichshafen Fischbach. Und wir schaffen es wieder, zur Mittagszeit eine geschlossene Schranke vorzufinden.
Aber einen Stellplatzplan bekommen wir schon, um uns einen freien Platz auszusuchen.
Gesucht - gefunden - aufgebaut ...



... und ein Stück Nostalgie steht in der Nachbarschaft: Ein alter Setra-Bus aus den frühen 60-ger Jahren. Erinnerungen an Klassenreisen, die mit so einem Gefährt statt fanden. Es fuhr uns immer der freundliche Herr Andresen, Inhaber und Fahrer zugleich, gehörte praktisch zur «Familie»in der Schule.
Direkt neben uns kam gleichzeitig ein älteres Ehepaar aus Oldenburg an - da snakt wi denn ook 'n beten platt - man versteht sich ...



Es ist ein schöner Platz am See, ebenfalls mit Strand. 



Doch das Wasser ist immer noch zu kalt. Da werfen wir das Handtuch ... Der Hunger kommt trotzdem. Also fahren Babs und ich per Velo zum Einkaufen in die friedrichshafener Altstadt. 


Ein Edeka Markt leuchtet uns entgegen. Als wir ihn betreten, verschlägt es uns fast den Atem - zwei riesige Stockwerke mit Esswaren, so viel daß man sich kaum erinnert, was man hier eigentlich wollte ...
Nun, wir haben unsere Hirnwindungen wieder sortiert bekommen und brachten Essbares heim.
Lamm am Abend unter der Markise.


25. Mai 2014

Sonntags-Frühstück, Sonne, leichte Wolkenschleier ziehen auf.






26. Mai 2014 AD
Babs auf den Bus zum Hafen gebracht. Wir bleiben als «Duo Fischbach» zurück.



Radtour nach Friedrichshafen. Die Stadt ist berühmt seit dem Erstaufstieg eines Zeppelins, ein Meilenstein in der Geschichte der Luftfahrt. Hier ist dann auch das Zeppelinmuseum.
Man sieht immer wieder einen Zeppelin wie eine überdimensionale Zigarre über dem Bodensee kreisen. Es finden regelmässige Rundflüge statt.
Wir bleiben am Boden, erkunden einen schönen Radweg zum Hafen.
Schiffe und Verbindungen im Hafen angeschaut. 


Die Wolkenschleier verdichten sich. Am Abend dann Regen. Wir holen die Zelt-Nachbarn von gegenüber unter unsere Markise, damit ihnen nicht das Essen verregnet. Frank sprintet dankbar mit seinem Grillteller zu uns. Nadege folgt mit dem Rest.



Es wurde ein lustiger Abend. Sturzbäche ergossen sich über die Markise. Irgendwann konnte der Boden das Wasser nicht mehr aufnehmen. Wir gingen nach drinnen. Es wird erzählt.
Frank vermietet Dean Martin's Auto und kommt von der Ostsee. Und die seute Deern an seiner Seite hatte er sich nicht angelacht, es ist seine Tochter.

Der Regen zog vorbei, der Morgen zeigt sich freundlich. Allein der aufgeweichte Boden erinnert an die Wasser der letzten Nacht.
Frank und Nadege ziehen weiter. Wir schwingen uns aufs Velo und erkunden das Hinterland von Fischbach. 
Idyllisches Dorf, Bioladen, Gärten, Blumen, Wiesen ...





Am nächsten Tag geht's auch für uns weiter - Morgensonne strahlt, Kaffee duftet, alles niet- und nagelfest gemacht - Ziel Lindau.