Besuch von Tochter Sarah. Da ist Stadtbummel angesagt. Die Sonne lacht uns entgegen und wir fahren mit der U-Bahn bis zum Hauptbahnhof, gehen am Schauspielhaus vorbei in Richtung Wasser.
Da lockt zuerst die Alster. Es zieht uns an bekannte Orte.
Wir entschliessen uns für eine Alsterrundfahrt.
Wir entschliessen uns für eine Alsterrundfahrt.
Das gab es damals in den Kindertagen als besonderen Ausflug. Da erschien alles noch viel grösser und spektakulärer. Aber so bei diesem Wetter ist es auch heute noch ein Genuss, besonders wenn man nur selten in der Stadt ist. Ein zentraler Blick in die Runde vom Wasser aus.
Wir treffen Fußgänger verschiedenster Art. Solche, die keine Habe mit sich herum tragen...
...und solche, die nicht ganz ohne Habe auskommen, besonders, wenn es kalt ist. Man sieht viele Menschen in Hamburg, die sich keine normale Bleibe mehr leisten können. Es Hartzt....
Andere können sich was leisten, wie dieser Münchner, der mit seinem All-Electric-Auto nach Hamburg kam. Es funktioniert. Tesla macht's möglich. [dank Nikola Tesla...]
Er begrüßt uns an Bord mit der Einweisung in die Gegebenheiten des Schiffes. So hätten wir die kleinste Universität an Bord, achtern an backbord: «Do geist du as Schietbüddel rin, un komms as Geleerter wedder rut.»
Und auf geht es zuerst unter der Lombardsbrücke und der Kennedybrücke hindurch in die Außenalster. Zwischen beiden Brücken am Ufer zeltet ein Obdachloser. Er ist ein bekanntes Original und man begrüßt sich bei Durchfahrt immer gegenseitig mit lächelnder Freundlichkeit.
Parks, Botschaften und Villen säumen die Ufer, und es ist immer noch, wie in den Kindertagen. Im Rondeelteich am oberen Zipfel der Außenalster kommen wir am Haus von Hans Albers [«Auf der Reeperbahn Nachts um halb eins...» «La Paloma»] vorbei.
Geändert haben sich heute nur die Preise, Eintrittspreise, Grundstückspreise - exponentiell - und einige wenige Grand Hotels, die es noch nicht gab, und andere, die es nicht mehr gibt. Und natürlich der Fernsehturm, den gab es damals noch nicht. Man darf aber heute auch nicht da rauf, denn er ist asbestverseucht.
Wir passieren Harvestehude mit dem In-Café «Alster Cliff», wo man hingeht, um zu sehen und gesehen zu werden. Man nenne es darum: «Café Wichtig».
Nach so viel Alster hat Sarah Lust auf Elbewasser. Also geht es am Rathaus vorbei Richtung Rödingsmarkt...
...vorbei am Hotel Steigenberger, in dem ein paar Kollegen mal ein glitzerndes Wochenende verbracht haben, an das Nikolaifleet zum Haus der Bretagne «Ti Breizh»...
...wo es wunderbare Crêpe bretonne gibt.
Es war herrlich - Kenavo ar wech all!
In diesem historischen Teil der alten Deichstraße gibt es sogar noch einen«Kolonialwaren Laden»
...vorsichtig am offenbar schlüpfrigen Matjes vorbei...
...und um den Kartoffelkeller für Bodenständige herum [obwohl es unter diesem Boden ganz viel Wasser gibt]...
...in die Speicherstadt. Hinten sieht man die Polizeiwache der TV-Serie «Notruf Hafenkante».
Die Sonne findet, sie habe nun langsam genug geschienen, und sucht sich schon mal ihre nächtliche Wolkendecke zusammen.
Hamburg ist die Stadt der Liebe. Das sieht man an diesen vielen Liebes-Schlössern. Ob nun die Liebe an einem Schloss wohlbehalten ist, oder ob sie lebendiger ein bisschen Elbabwärts in St. Pauli, kurz, unverbindlich und teuer für freie Freier ihre Blüten treibt, oder irgendwo zwischendrin, oder vielleicht doch ganz anders, das wollen wir hier mal offen lassen, ganz nach dem alten Hamburger Spruch: «Jeden nach sein'n Schaköng!»
Die Elbphilharmonie jedenfalls ist immer noch eine Baustelle. Viel Harmonie hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Dass Musiker ständig üben müssen, das war mit bekannt [nicht zuletzt aus eigener Erfahrung...]. Aber das Architekten an so einem Bau auch ständig üben müssen, das hätte ich nicht gedacht. Man lernt eben nie aus...
Damit beschliessen wir, unserem Bummel ein Ende zu setzen, der Sonne ihre Ruhe zu gönnen - und uns auch....
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